Die Bedrohung durch Ransomware zählt heute zu den gravierendsten Risiken für Unternehmen weltweit. Laut Bitkom wurden 2024 über 60 % der Unternehmen in Deutschland Opfer eines Ransomware-Angriffs. Neben erheblichen finanziellen Schäden führte dies auch zu betrieblichen Unterbrechungen und teils zu Lösegeldzahlungen. Besonders betroffen sind Unternehmen aus verschiedenen Branchen – vom Mittelstand bis hin zu kritischen Infrastrukturen. Für Unternehmen im DACH-Raum wird es zunehmend unverzichtbar, eine effektive Strategie zur Prävention und Incident Response zu entwickeln.
Was ist Ransomware?
Ransomware ist eine Schadsoftware, die darauf abzielt, sensible Unternehmensdaten zu verschlüsseln und diese erst nach Zahlung eines Lösegelds wieder freizugeben. Angreifer nutzen dabei gezielt die Schwachstelle der Geschäftsprozesse – die Notwendigkeit für Unternehmen, jederzeit auf ihre Daten zugreifen zu können. Besonders im Fokus steht heutzutage die „Double Extortion“-Methode: Neben der Verschlüsselung werden die Daten kopiert, und die Veröffentlichung dieser Informationen wird mit Erpressung und erhöhtem Druck kombiniert.
Typische Schwachstellen und Angriffsvektoren
Die häufigsten Angriffsvektoren für Ransomware sind bekannte Schwachstellen und Sicherheitslücken. Phishing-E-Mails stellen eine der bevorzugten Methoden dar, um Malware in das Unternehmensnetzwerk einzuschleusen. Ein einziger Klick auf einen schadhaften Link oder einen infizierten Anhang kann ausreichen, um die Schadsoftware zu aktivieren. Zusätzlich stellen ungesicherte Remote-Zugänge wie RDP oder VPN ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen (z. B. Multi-Faktor-Authentifizierung) ein hohes Risiko dar. Aber auch nicht regelmäßig gepatchte Software, die Sicherheitslücken aufweist, bietet Angreifern Angriffsflächen. Angriffe durch unsachgemäß gepatchte Systeme oder fehlende Updates auf Servern und Endgeräten sind ebenfalls häufig anzutreffen.
Prävention: Strategien und Checkliste
Um Ransomware-Angriffe zu verhindern, ist eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie erforderlich, die sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen umfasst. Eine effektive Prävention baut auf einem mehrschichtigen Schutzansatz:
- Backups und Notfallwiederherstellung: Backups sollten regelmäßig und nach dem 3-2-1-Prinzip durchgeführt werden – mehrere Kopien auf unterschiedlichen Medien, eine davon offline. Ein klar definierter Notfallwiederherstellungsplan ist ebenfalls unerlässlich.
- Sicherheitspatches und Updates: Stellen Sie sicher, dass alle Systeme regelmäßig aktualisiert werden, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen.
- Zugriffskontrollen: Verwenden Sie starke Passwörter, die regelmäßig geändert werden, und setzen Sie auf Multi-Faktor-Authentifizierung, um die Angriffsfläche zu minimieren.
- Netzwerksegmentierung: Trennen Sie Ihr Netzwerk in verschiedene Zonen, um die Ausbreitung von Malware im Fall eines Angriffs zu begrenzen.
- Endpoint-Security: Modernste Endpoint-Detection-and-Response (EDR)-Lösungen erkennen verdächtiges Verhalten und können schnell gegensteuern.
- Mitarbeiterschulungen: Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig für Sicherheitsrisiken wie Phishing und Social Engineering.
Incident Response: Schritte im Ernstfall
Trotz aller präventiven Maßnahmen kann es zu einem Ransomware-Angriff kommen. In diesem Fall kommt es auf eine schnelle und strukturierte Reaktion an. Ein durchdachter Incident-Response-Plan muss vorhanden sein:
- Isolation und Eindämmung: Sobald der Angriff erkannt wird, sollten betroffene Systeme sofort vom Netzwerk getrennt werden, um eine Ausbreitung der Malware zu verhindern.
- Aktivierung des Incident Response Teams: Das Krisenteam sollte schnell alarmiert werden, um notwendige Schritte einzuleiten.
- Analyse des Vorfalls: Untersuchen Sie, welche Systeme betroffen sind, und identifizieren Sie den Angriffsvektor.
- Meldung an die Behörden: Insbesondere bei kritischen Infrastrukturen sollte das nationale Cyber-Abwehrzentrum eingeschaltet werden.
- Wiederherstellung und Bereinigung: Führen Sie eine vollständige Bereinigung durch und stellen Sie betroffene Systeme wieder her.
Gesetzliche Anforderungen und Compliance
Die gesetzlichen Anforderungen zur IT-Sicherheit werden im DACH-Raum immer strikter. Unternehmen sind verpflichtet, robuste Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren und bei Sicherheitsvorfällen zu reagieren. Besonders relevante Regelungen sind:
- NIS2-Richtlinie (EU): Die Richtlinie musste von allen EU-Mitgliedstaaten bis zum 17. Oktober 2024 in nationales Recht überführt werden. Dies betrifft nicht nur kritische Infrastrukturen, sondern hat den Anwendungsbereich erheblich erweitert auf mittlere und große Unternehmen in wichtigen und kritischen Sektoren, darunter beispielsweise die Bereiche Energie, Gesundheitswesen und Banken. Diese Unternehmen sind nun verpflichtet, konkrete und standhafte Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen, um Sicherheitsvorfälle zu vermeiden. Die Erstmeldung eines signifikanten Vorfalls muss innerhalb von 24 Stunden erfolgen, gefolgt von einer detaillierten Berichterstattung innerhalb von 72 Stunden.
- DSGVO: Sofern Unternehmen personenbezogene Daten von EU-Bürgern verarbeiten oder in der EU tätig sind, gelten ergänzend die Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung – darunter vergleichbare Meldepflichten und detaillierte Anforderungen an technisch-organisatorische Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten.
- Schweizer DSG: Das Schweizer Datenschutzgesetz regelt, dass Ransomware-Vorfälle, die personenbezogene Daten betreffen, unverzüglich an die zuständige Datenschutzbehörde gemeldet werden müssen, sofern der Zugriff auf diese Daten nicht ausgeschlossen werden kann. Verspätete oder unterlassene Meldungen können zu hohen Bußgeldern führen.
Ihre IT-Security in sicheren Händen
Die zunehmende Bedrohung durch Ransomware verdeutlicht, dass viele Unternehmen mit ihren internen Ressourcen nicht ausreichend gegen moderne Bedrohungen gerüstet sind. Laut einer Bitkom-Umfrage sehen 72 % der deutschen Unternehmen den Fachkräftemangel als eine der größten Herausforderungen. Angesichts der Komplexität der Bedrohungslage benötigen Unternehmen externe Expertise.
CONVOTIS bietet spezialisierte Security Services, die Ihre IT-Infrastruktur optimal schützen:
- 24/7-Monitoring: Durch kontinuierliche Überwachung der Systeme werden Angriffe frühzeitig erkannt, bevor sie größeren Schaden anrichten können.
- Sichere Cloud-Infrastruktur: CONVOTIS bietet eine skalierbare Cloud-Infrastruktur, die auf höchste Sicherheitsstandards ausgerichtet ist und gleichzeitig die Anforderungen der DSG erfüllt.
- Notfallwiederherstellung und Ransomware-Schutz: CONVOTIS stellt sicher, dass im Falle eines Angriffs immer aktuelle, saubere Backups zur Verfügung stehen und eine schnelle Wiederherstellung ermöglicht wird.
Ransomware-Schutz – Ein kontinuierlicher Prozess
Ransomware zählt zu den kritischsten Bedrohungen für Unternehmen und verlangt sowohl technische als auch organisatorische Vorsorge. Entscheidend ist, Angriffe durch starke Prävention und eine durchdachte Incident-Response-Strategie frühzeitig abzuwehren.
Studien zeigen: Über die Hälfte der deutschen Unternehmen investiert erst nach einem Ransomware-Vorfall in bessere Sicherheitsmaßnahmen – ein risikoreiches Vorgehen. Wer frühzeitig handelt, reduziert nicht nur das Risiko, sondern erfüllt auch steigende regulatorische Anforderungen. Kontaktieren Sie uns, um zu erfahren, wie Sie Ihre Systeme zuverlässig vor Ransomware absichern können.